Von Impulskugeln bis hin zum Barfußbeet (09.08.2005)
Brandis. "Wenn die Heimbewohner den Sinnengarten annehmen, dann hat auch
meine Arbeit einen Sinn gehabt", sagt Reinhard Ackermann. Er ist
Ein-Euro-Jobber im Brandiser Alten- und Pflegeheim. Seit Februar 2005
buddelte er in der Bergstraße unermüdlich.
Sein Ziel: die Fertigstellung des Sinnengartens (wir berichteten). Er baute
Impulskugeln, arbeitete am Barfußfeld, ackerte im Hochbeet. Am Freitag war
es nun so weit. Der Garten wurde mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und
Medizin eingeweiht. Das Projekt ist das einzige dieser Art im gesamten
Regierungsbezirk Leipzig und wurde ausschließlich durch Spenden realisiert.
"Es ist ein Stück Natur, in dem vor allem demenzkranke Menschen zur Bewegung
und Mobilität animiert werden sollen. Durch das Ansprechen der Sinne wird
der Geist wieder belebt, verloren Gegangenes in Erinnerung gerufen", erklärt
Hans-Werner Bärsch, Leiter der Brandiser Altersstätte, den therapeutischen
Zweck. Denn auf dem Areal werden alle Sinne gefordert werden - Fühlen,
Hören, Riechen, Sehen, Schmecken. Verschiedene Spielgeräte werden "für die
Senioren einen neuen Zugang zur Außenwelt schaffen", sagt Bärsch.
So vergrößert zum Beispiel eine Linse die Blüten der Blumen oder steigen
deren Gerüche in die Nase. In einer Tastbox warten Klammern, Bierdeckel und
anderes auf die Hände der Senioren und ein extra vom Beuchaer Klangkünstler
Erwin Stache entworfenes Instrument lädt Omi und Opi zum Musizieren ein ...
Linda Dietze
LVZ / MTL - Brandis, vom 08.08.2005
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